Wer nicht plant, hat schon versagt – Mein Weg zu einem Mehrfamilienhaus
Nachdem ich in meinem neuen Job Fuß gefasst hatte und das Studium parallel gut lief, spürte ich, dass es Zeit war für den nächsten großen Schritt in meinem Immobilienportfolio. Die Eigentumswohnung und die erste Kapitalanlage liefen stabil, aber mein Blick war auf etwas Größeres gerichtet. Ein Mehrfamilienhaus sollte es werden – ein Projekt mit mehr Verantwortung und mehr Potenzial. Ich begab mich sofort auf die Suche und besichtigte vier verschiedene Objekte. Die Entscheidung war klar: Ein Haus mit maximal sechs Parteien wäre der ideale nächste Schritt.
Die Besichtigungen nahmen viel Zeit in Anspruch. Jedes Haus musste gründlich geprüft werden – von den baulichen Zuständen bis hin zu den anfallenden Kosten und Renovierungsmaßnahmen. Kalkulationen wurden erstellt, jedes Detail sorgfältig recherchiert. Am Ende kristallisierte sich ein Favorit heraus: ein 5-Familienhaus mit vier vermieteten Wohnungen und einer 160 m² großen Gewerbefläche im Erdgeschoss. Diese Fläche war früher eine Metzgerei, ausgestattet mit Kühlräumen und Maschinen aus dem letzten Jahrhundert. Es war das Objekt mit dem schlechtesten Zustand – aber auch dem größten Potenzial.
Respekt vor Herausforderungen – aber keine Angst.
Während die meisten Interessenten vermutlich von der Arbeit, die dieses Projekt mit sich bringen würde, abgeschreckt waren, sah ich genau das als Chance. Für mich war klar: Herausforderungen sind der Ort, an dem man wirklich wächst. Ich habe immer geglaubt, dass man erst dann entdeckt, wozu man fähig ist, wenn man sich traut, ins Ungewisse zu springen. Und genau das wollte ich tun. Mein Mann musste diese Reise mit mir durchstehen, denn ich bin oft der treibende Motor in solchen Entscheidungen – manchmal neige ich dazu, Risiken einfach auszublenden. Ja, das Fach Risikomanagement in meinem Studium hätte ich am liebsten ignoriert. Aber für mich war es keine Schwäche, Risiken anzugehen, sondern eine Stärke. Denn Risiken lassen sich kalkulieren, und bis jetzt hatte meine Methode immer funktioniert. Die Zahlen sprachen für sich, und so war mir klar: Dieses Haus würde mein nächstes Projekt werden.
Die größte Herausforderung: Die Finanzierung.
Es gab jedoch ein Hindernis, das überwunden werden musste – die Finanzierung. Der Kaufpreis lag knapp bei einer halben Million Euro, und obwohl die Wohnungen vermietet waren und ich meine Bestandsimmobilien beleihen konnte, reichte das nicht aus, um die volle Summe zu finanzieren. Nach vielen Gesprächen mit der Bank und unzähligen Kalkulationen stand fest: Der einzige Weg, das Haus zu erwerben, war, sowohl meine Eigentumswohnung als auch die Kapitalanlagewohnung zu verkaufen.
Für mich war es eine klare Entscheidung. Ich hatte das Ziel vor Augen, und die Kalkulationen stimmten. Der Verkauf der Eigentumswohnung im Hochhaus würde mir einen Gewinn von etwa 40.000 € bringen – nach Tilgung und Wertsteigerung in den drei Jahren, die ich sie besessen hatte. Bei der Kapitalanlagewohnung, die ich erst kürzlich gekauft hatte, waren es ca. 10.000 €. Aber ich hatte einen Plan: Die 10.000 € würde ich in die Kapitalanlagewohnung investieren, sie renovieren und dann verkaufen. Durch die Renovierung würde der Wert der Wohnung steigen, und ich könnte sie schneller loswerden.
Präzision und Planung – der Schlüssel zum Erfolg.
Es war klar, dass all das präzise und zügig passieren musste. Es war kein Raum für Fehler. Jeder Schritt musste genau geplant werden, und viel positiver Stress war vorprogrammiert. Der Verkauf der beiden Wohnungen würde das Eigenkapital für das Mehrfamilienhaus sichern, den Zins senken und die monatliche Belastung reduzieren. Hier kam auch der Leverage-Effekt ins Spiel – die Hebelwirkung des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrendite.
Das große Ziel war es, die 160 m² Gewerbefläche im Erdgeschoss zur Wohnung für Selbstnutzung umzubauen. Dafür musste ich erst einmal die Genehmigung zur Nutzungsänderung einholen. Die Umbaukosten kalkulierte ich mit 50.000 €, plus 20.000 € für unvorhergesehene Ausgaben – denn ich hatte bisher keinerlei Erfahrung mit solchen Projekten. Trotzdem war ich überzeugt: Der Plan stand, jetzt musste er nur noch umgesetzt werden.
Mit 23 Jahren – bereit für die Herausforderung.
An diesem Punkt stellte ich mir eine Frage: Bin ich mit 23 Jahren wirklich bereit, eine solche Summe und so viel Verantwortung auf mich zu nehmen? Die Antwort war für mich klar: Ja. Ich hatte mich auf diesen Moment vorbereitet. Ich wusste, dass ich die Gelegenheit nur bekam, weil ich bereit war, sie anzunehmen.
Man sagt: "Niemand plant, zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen.“ (Lee Lacocca). Dieses Zitat traf genau auf meine Situation zu. Ich hatte genau geplant – von der Finanzierung über den Verkauf bis hin zur Renovierung und Umnutzung. Jetzt kam es darauf an, den Plan umzusetzen. Erfolg war nicht garantiert, aber ich wusste, dass ich alles in meiner Macht stehende getan hatte, um die Chancen zu maximieren.
Und so machte ich mich daran, den nächsten großen Schritt in meiner Immobilienreise zu gehen – mit einem klaren Ziel vor Augen, einem präzisen Plan in der Tasche und dem festen Glauben daran, dass jeder, der bereit ist, Risiken einzugehen und sich den Herausforderungen zu stellen, unglaubliches Potenzial in sich entdecken kann.
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